So schaffen Sie ein gutes Raumklima für gesunden Schlaf
Die Augen brennen, die Nase juckt, der Hals kratzt – ist die Raumluft zu trocken und ist die Temperatur zu kalt, trocknen die Schleimhäute aus. Dadurch haben auch Bakterien ein leichtes Spiel, sich im Körper anzusiedeln, und man wird viel schneller krank. Das muss nicht sein: So sorgen Sie im Schlafgemach für gutes Klima.
Zu Großmutters Zeiten schlief man stets in ungeheizten Räumen: Die eisigen Temperaturen im Schlafzimmer sollten das Immunsystem gegen Erkältungen wappnen. Von Gemütlichkeit war damals – gerade im Winter – keine Spur. Heute sieht man das zum Glück anders.
Die ideale Temperatur des Schlafzimmers sollte heute zwischen 16 und 20°C betragen. Bei diesen Temperaturen ist es normalerweise nicht erforderlich, dass man Schlafmütze und Wollsocken braucht.
Wer es dann individuell allerdings doch wärmer haben möchte, kann das Wärmegefühl mit einer entsprechenden Bettdecke regulieren. Diese sollte in jedem Fall atmungsaktiv sein und die Luft gut zirkulieren lassen. Im guten Fachhandel sind Bettdecken aus unterschiedlichen Materialien erhältlich, die Sie mittels Druckknöpfen nach Belieben kombinieren und zusammenknöpfen können. Eine leichte Sommerdecke mit einer Übergangsdecke verbunden ergibt eine kuschelig warme Winterdecke. Und der dadurch entstehende Luftpolster zwischen den beiden Decken sorgt für gute Wärmeisolierung.
Die passende Bettdecke für Ihr Temperaturempfinden
Die richtige Bettdecke ist für das Schlafgefühl, aber auch aus hygienischen Gründen, essenziell: Schließlich verliert der Körper in nur einer Nacht im Schnitt bis zu einem halben Liter Schweiß, bei Hitze oder Alpträumen sogar noch mehr! Für das optimale Klima unter der Decke ist es auch wichtig, dass diese Flüssigkeit nicht aufgenommen, sondern wieder in den Raum abgegeben wird. Ansonsten können sich Keime vermehren und sogar Pilze bilden, die für den Menschen gesundheitsschädigend sind.
In einer aktuellen Studie haben Wissenschafter herausgefunden, dass das in Feder- und Synthetikpolstern, die zwischen eineinhalb und 20 Jahre alt waren, 16 verschiedene Pilzarten angesiedelt waren. Wenn es unter der Decke warm und feucht ist, finden Pilze im Bett ihren optimalen Nährboden.
Auch Milben finden in dem warm-feuchten Klima einer verschwitzten Bettdecke ideale Bedingungen, um sich zu vermehren. Bettdecken aus Tencelfaser ermöglichen, dass die abgegebene Flüssigkeit sofort wieder in die Raumluft zurück abgegeben wird.
Bett auslüften am Morgen
Um Keimen, Schimmelpilzen und vermehrter Milbenbevölkerung aufgrund von zu viel Wärme und Feuchtigkeit vorzubeugen, gilt es auch, am nächsten Morgen eine wichtige Regel zu beachten. Doch Achtung – wahrscheinlich haben Sie diese in Ihren Kindertagen allerdings ganz anders gelernt: Schließlich steht Bettenmachen in den meisten Kinderstuben an der Tagesordnung. Also: Machen auch Sie jeden Morgen immer noch fleißig ihr Bett? Dann sollten Sie das ab jetzt bleiben lassen. Schlagen Sie die Bettdecke nach dem Aufstehen stattdessen nach hinten zu den Füßen hin um, sodass die Luft in Matratze und Decken zirkulieren kann. Anschließend können Sie die Bettdecke zum Auslüften auf den Balkon oder auf die Fensterbank legen.
Richtig lüften für ein optimales Raumklima
Der Entstehung von Pilzen und Keimen können Sie durch ein optimales Raumklima vorbeugen. Voraussetzung dafür ist eine Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer von 40 bis 60 Prozent. Um diesen Wert zu erreichen, muss das richtige Lüften beachtet werden. Im Winter, wenn die Luft sehr kalt und trocken ist, sollten Sie maximal zehn Minuten vor dem Schlafengehen stoßlüften und dann das Fenster geschlossen halten. Ansonsten fällt die Luftfeuchtigkeit noch mehr ab! Ist die Luftfeuchtigkeit nämlich zu gering, ist der Körper anfälliger für Bazillen und die Schleimhäute trocknen schneller aus. Auch die Beschaffenheit Ihrer Holzmöbel leidet: Bei zu trockener Luft wird Holz schnell spröde und porös.
Sollte die Luftfeuchtigkeit zu niedrig sein, können Sie diese mit feuchten Baumwolltüchern, die Sie im Raum platzieren, erhöhen. Sofern Sie keine Fußbodenheizung haben, bringen auch Schalen mit Wasser auf den Heizkörpern das gewünschte Ergebnis.
Schadstofffreie Luft für ein gutes Raumklima
Wer Möbel im Schlafzimmer stehen hat, die aus minderwertigen Pressspanplatten hergestellt sind, muss durch das darin enthaltene Formaldehyd mit einer Belastung der Raumluft rechnen. Doch auch Böden, Matratzen aus minderwertigem Kaltschaum sowie Lacke und Farben können Schadstoffe in die Luft abgeben, die mitunter Allergien und andere Krankheiten wie Asthma auslösen können. Es dauert oft Jahre, bis die Ursache für die gesundheitlichen Probleme im eigenen Schlafzimmer gefunden werden!
Tipp: Beim Baubiologischen Institut können Sie eine Messung Ihrer Raumluft beauftragen, die Aufschluss über den Schadstoffgehalt gibt.
Renommierte Zertifikate wie das STANDARD 100 by OEKO-TEX®-Label können eine hilfreiche Unterstützung beim Kauf von natürlich hergestellten, schadstofffreien Materialien sein, sollten jedoch nicht als einziges Kriterium herangezogen werden.
Möbel aus naturbelassenem Massivholz haben aufgrund ihrer Struktur ebenso die Eigenschaft, Schadstoffe in der Luft zu filtern – und sie selbst sind nicht immer, aber im besten Fall, auch frei von giftigen Chemikalien!
Luftreiniger können bei Allergien und Asthma helfen
Pollen und Hausstaub sind die hauptsächlichen die Auslöser für lästige Allergien und Asthma. 28% der Erwachsenen sind aktuell allergisch erkrankt (Robert Koch Institut, 2017) und im Jahr 2040 soll jeder zweite Europäer (Planet Wissen, 2014) betroffen sein. Auch Feinstaub und andere luftverschmutzende Partikel finden wir in unseren Wohnräumen. Wir atmen während eines 8-Stunden Schlafes etwa 4000 Liter dieser Luft ein und aus. Daher ist oftmals der Einsatz eines guten, effektiven Luftreinigers eine Überlegung wert.
Pflanzen regulieren das Raumklima
Dass Grünpflanzen zur Verbesserung des Raumklimas beitragen, ist ebenso wissenschaftlich belegt. Wer zum Beispiel drei Zimmerpflanzen in einem Raum von 15 Quadratmetern stehen hat, kann davon ausgehen, dass sie dazu beitragen, die optimale Luftfeuchtigkeit von etwa 45 bis 55 Prozent zu erreichen.
NASA-Forscher haben auch herausgefunden, dass Zimmerpflanzen schädliche Substanzen aus der Luft filtern können. Sie nehmen nämlich über ihre Blätter Bestandteile der Luft auf, um diese zu verarbeiten oder sie in ihre Wurzeln zu leiten.
Welche Pflanzen sind für das Schlafzimmer besonders geignet? Grünlilie, Efeu, und Drachenbäume sind optimale Luftreiniger, insbesondere dann, wenn die Luft mit Schadstoffen belastet ist. Wer Möbel im Schlafzimmer stehen hat, die aus minderwertigen Pressspanplatten hergestellt sind, muss durch das darin enthaltene Formaldehyd mit einer Belastung der Raumluft rechnen. Eine Grünlilie jedoch kann den Formaldehydgehalt innerhalb von 24 Stunden um 86 Prozent reduzieren.
Orchideen, Bogenhanf, Bromelien oder Echte Aloe nehmen auch nachts Kohlendioxid auf und erfrischen dadurch die Luft. Wer den Duft von Lavendel mag, kann diesen auch ohne weiteres ins Schlafzimmer stellen: Er sieht nicht nur hübsch aus, sondern wirkt durch seinen besonderen Duft auch beruhigend auf das Nervensystem, wodurch wir auch gut schlafen können.
Fazit Gesunder Schlaf
Ein gutes Raumklima sorgt nicht nur für einen guten Schlaf, sondern unterstützt auch die Gesundheit. Wer die wichtigsten Regeln für ein gutes Raumklima beachtet, beugt gesundheitsschädigenden Pilzen und Keimen in der Matratze und in der Bettwäsche vor. Neben dem richtigen Lüften und der optimalen Raumtemperatur können Sie mit den richtigen Pflanzen im Zimmer ein gutes Raumklima unterstützen. Sie helfen auch dabei, die Luft von Schadstoffen zu befreien.